IDR-Technik Protokoll I

Sofortige Dentoalveoläre Wiederherstelkung (IDR) - Protokoll I

Überblick:

Dieses Protokoll ist bei beeinträchtigten Weichgewebe und Knochenverlust aufgrund von Traumata und Infektionen nach Zahnextraktionen indiziert. Das IDR I-Protokoll erlaubt eine neue Herangehensweise zur Behandlung der kompromitierten Alveole mit Hilfe lappenloser Chirurgie auf Grundlage biologischer Reaktionen.

• Der geschädigte Zahn wird extrahiert und das Granulationsgewebe sowie parodontale Fasern entfernt.
• Die Densah®-Bohrer werden im OD-Modus (gegen Uhrzeigersinn) verwendet, um die Osteotomie vorzubereiten und den Knochen zu verdichten.
• Das Implantat wird in der palatinalen Knochenwand verankert.
• Aus dem Tuberbereich wird ein autogener Knochenblock entnommen und in Schildform modeliert.
• Mit dem Knochenschild wird der bukkale Aspekt des Implantats augmentiert und Lücken mit Knochenersatzmaterial aufgefüllt.
• Ein vorgefertigtes Provisorium mit einem entsprechend geformten Austrittsprofil wird mit dem Implantat verschraubt.
(KEINE ZEMENTIERTE RESTAURATION VERWENDEN)
• Das Implantat sollte mindestens 4 Monate einheilen, bevor eine verschraubte definitive Versorgung erfolgt.

Die DVT-Aufnahme zeigt eine Fraktur und den Verlust der bukkalen Knochenwand.

Schritt 1:

Der geschädigte Zahn wird atraumatisch extrahiert. Das Granulationsgewebe und verbliebene Parodontalfasern müssen komplett kürettiert werden. Häufig findet man einen kompletten Verlust der bukkalen Wand vor.

Schritt 2:

Die Densah®-Bohrer werden zur Präparation der Osteotomie genutzt. Mit dem Densah®-Pilotbohrer wird im Uhrzeigersinn rotierend der Implantatpfad bis zu einer Tiefe, die der Implantatlänge entspricht, angelegt. Je nach Dimemsion und Form des Implantats werden die Densah®-Bohrer in der empfohlenen Reihenfolge der implantatspezifischen Bohrprotokolle eingesetzt. * Beginnend mit dem (2,0) Densah®-Bohrer werden die Bohrer gegen den Uhrzeigersinn mit einer Umdrehung von 800-1500 U/min und ausreichend Irrigation angewandt.

 

*versahinternational.com/clinical-versahtility/implant-system-protocols/

Schritt 3:

Ein Knochenblock mit Kortikalis und Spongiosaanteilen wird vom Tuber maxillae mit IDR-Meißeln (IDR-Kit) entnommen. Das Knochentransplantat wird entsprechend der Defektmorpholgie geformt. Das Knochentransplantat bildet die fehlende bukkale Wand. Das Transplant sollte stabil in die Empfängerseite eingebracht werden, mit der Spongiosaseite in Richtung des Implantats.

Schritt 4:

Das Implantat wird in der geplanten 3D-Position in der palatinalen Knochenwand verankert.Der Spalt zwischen Knochenschild und Implantat wird mit Knochenersatzmaterial vollständigt augmentiert. Angestrebt ist die Wiederherstellung von 3 mm bukkaler Knochendicke.

Schritt 5:

Ein vorgefertigtes Provisorium mit einem entsprechend geformten Austrittsprofil wird mit dem Implantat verschraubt.

Schritt 6:

Die Einheilzeit beträgt mindestens 4 Monate, damit das Weichgewebe sich in Bezug auf Volumen und Dicke stabilisiert. Eine verschraubte definitive Restaurantion ist empfehlenswert. Die Erhaltung des anatomischen Gingivaverlaufes lässt sich beobachten.

Bei der Nachuntersuchung zeigt sich ein stabiles periimplantäres Weichgewebe in Bezug auf Gingivarand und Interdentalpapillen.
Die DVT-Aufnahme 3 Jahre nach dem Eingriff zeigt eine stabile bukkale Knochenwand (Höhe und Dicke).

* Daten in den Akten, Studien unter versahinternational.com/od-published-papers/
** Das Urteil und die Erfahrung des Arztes sollten in Verbindung mit diesem Protokoll für die klinische Praxis zur Anwendung kommen.

10899 REV00 zuletzt aktualisiert: 08/2023